Jan 31, 2025 9:30 AM
Hauptversammlung 2025: thyssenkrupp setzt trotz globaler Herausforderungen Transformationspfad fort und erreicht wichtige Meilensteine
Die EP Group beteiligt sich mit 20 Prozent am Stahlgeschäft
Neuer Stahlvorstand legt Eckpunkte für industrielles Zukunftskonzept vor
Verkauf des Elektrobandgeschäfts in Indien für 440 Mio € erfolgreich abgeschlossen
Großaufträge und steigende Nachfrage bei thyssenkrupp Marine Systems – Vorbereitung des Spin-off gestartet
Decarbon Technologies weiter auf grüne Transformation ausgerichtet
Performance-Programm APEX stützt Jahresabschluss trotz schwieriger Marktbedingungen
Ziele bei Umsatz und Bereinigtem EBIT nach angepasster Prognose erreicht – Geschäftsjahr mit positivem Cashflow abgeschlossen
Dividende von 15 Eurocent je Aktie vorgeschlagen
Auf der diesjährigen Hauptversammlung zogen Vorstand und Aufsichtsrat der thyssenkrupp AG Bilanz zum abgelaufenen Geschäftsjahr und stellten sich den Fragen der Aktionärinnen und Aktionäre. „Der angekündigte Umbau des Konzerns ist im vollen Gange. Taktzahl und Geschwindigkeit der eingeleiteten Entscheidungen und Maßnahmen waren im vergangenen Jahr so hoch wie nie. In allen Segmenten wurden wichtige Weichenstellungen vorgenommen, um die Leistungsfähigkeit der Geschäfte nachhaltig zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Siegfried Russwurm, Vorsitzender des Aufsichtsrats der thyssenkrupp AG. „Diesen Weg der Transformation werden wir auch in diesem Geschäftsjahr mit großer Entschlossenheit fortsetzen. Das wirtschaftliche Umfeld und die geopolitischen Rahmenbedingungen machen es notwendig, dass wir noch zügiger und konsequenter vorankommen als bisher.“
Weitreichende Entwicklungen im Geschäftsjahr 2023/2024
Im Stahlsegment wurde mit dem 20-prozentigen Einstieg der EP Group ein wichtiger Meilenstein in Richtung Verselbstständigung des Geschäfts gesetzt. Angestrebt wird weiterhin ein 50/50-Joint-Venture mit der EP Group. Ende vergangenen Jahres wurde zudem ein Zukunftskonzept vorgelegt, das aufgrund der Überkapazitäten auf dem Weltmarkt eine Reduktion der Produktionskapazitäten von 11,5 auf 8,7 bis 9 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr vorsieht. Zudem konnte der Verkauf des Elektrobandgeschäfts in Indien für 440 Mio € erfolgreich abgeschlossen werden. Zentraler Schwerpunkt bleibt der Umbau zu einer klimaneutralen Stahlproduktion. Bis 2030 sollen dazu zwei Hochöfen in Duisburg durch die im Bau befindliche Direktreduktionsanlage ersetzt werden. Das Marinegeschäft konnte weitere Großaufträge verbuchen. Ziel bleibt die Verselbstständigung der Geschäftseinheit, um ihr Wachstumspotenzial optimal zu nutzen.
Im Automobilsegment laufen Verhandlungen zum Verkauf der Geschäftseinheit Federn & Stabilisatoren. Zudem sollen die Powertrain-Aktivitäten am Standort Bremen bis 2026 schrittweise heruntergefahren werden. Auch der Geschäftsbereich Automotive Body Solutions wird in Deutschland strukturell neu ausgerichtet, um Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität zu erhöhen.
Die Handelssparte, Materials Services, setzt verstärkt auf datengetriebene Supply-Chain-Lösungen und digitale Geschäftsmodelle, um seine Marktposition weiter auszubauen. Die Entwicklung geht zunehmend vom traditionellen Werkstoffhändler zum voll digitalisierten Lieferkettenmanager. So wurde die langjährige Partnerschaft mit einem der weltweit führenden Flugzeughersteller für umfassende Supply-Chain-Dienstleistungen langfristig verlängert. Darüber hinaus wurden in den USA und Mexiko neue Service-Center eröffnet, um den Wachstumskurs in Nordamerika fortzusetzen. In dem im vergangenen Geschäftsjahr neugegründeten Segment Decarbon Technologies konnten wichtige neue Kundenprojekte gewonnen werden, v.a. für CO2-Abscheidungstechnologien in der Zementindustrie und zur Wasserstoffherstellung. Darüber hinaus wurden die Geschäfte stärker auf zukunftsfähige Produkte und Dienstleistungen ausgerichtet. Speziell im Anlagenbau, bei Polysius und Uhde, liegt der Fokus auf dem Umbau der Geschäftsmodelle hin zu modularisierten und standardisierten Produkten sowie dem Ausbau des profitablen Servicegeschäfts. Damit soll künftig neues Wachstum vor allem in Südeuropa, dem Nahen Osten, Nordamerika und Asien erschlossen werden.
Wirtschaftlich hat sich thyssenkrupp in einem herausfordernden Umfeld im Geschäftsjahr 2023/2024 gut behauptet. Nachdem als Folge der deutlich schwächeren Nachfrage die Prognose im Juli 2024 angepasst werden musste, wurden die Ziele bei Umsatz und bereinigtem EBIT erreicht. Der Umsatz sank um 7 Prozent auf 35 Mrd €, das bereinigte EBIT lag bei 567 Mio. €, und der Free Cashflow vor M&A war mit 110 Mio € positiv. Die Eigenkapitalquote beträgt 35 Prozent, und das Netto-Finanzguthaben stieg auf 4,4 Mrd €. Auf dieser Grundlage haben der Vorstand und Aufsichtsrat der thyssenkrupp AG für das Geschäftsjahr 2023/2024 eine Dividende von 15 Eurocent je Aktie vorgeschlagen.
CEO: Geschäftsjahr 2024/2025 wird „Jahr der Entscheidungen“
„2025 wird für thyssenkrupp ein Jahr der Entscheidungen. Und das in vielerlei Hinsicht: Wir legen bei der Performance zu, bringen unsere Geschäfte auf Wettbewerbsniveau und haben unsere finanziellen Ziele fest im Blick“, sagt Miguel López, Vorsitzender des Vorstands der thyssenkrupp AG. „Mit der geplanten Restrukturierung geht der Stahl große Schritte in Richtung Verselbstständigung. Auch der Spin-off des Marinegeschäfts wird konkret. Für den langfristigen Erfolg richten wir alle Geschäfte auf Dekarbonisierung aus. Sobald die grünen Märkte ihre volle Dynamik entfalten, werden wir vorbereitet sein. Das mittel- und langfristige Ziel des Konzerns bleibt ein nachhaltig positiver Free Cashflow vor M&A und ein dauerhaft positiver Wertbeitrag. Dafür wurde das Performance-Programm APEX weiterentwickelt und wird dezentral umgesetzt, um die Leistungsfähigkeit aller Geschäfte zu verbessern.“
Die Abstimmungsergebnisse zu den einzelnen Tagesordnungspunkten und Beschlüssen der diesjährigen Hauptversammlung finden Sie nach Beendigung der Veranstaltung auf der Unternehmenswebsite: Hauptversammlung